Einführung
Frontansicht
Pförtnergebäude
Der Berliner Ortsteil Buch am nördlichen Stadtrand Berlins ist als einer der wichtigsten, medizinischen Standorte der Millionenstadt bekannt. Da sich hier über die Geschichte der deutschen Hauptstadt viele wichtige medizinische Einrichtungen befanden und auch bis heute befinden.
Eine der älteren medizinischen Anlagen im Norden Alt-Buchs ist das aus dem Jahre 1905 stammende und vom Architekten Ludwig Hoffmann errichtete ehemalige Sanatorium und Lungenkrankenhaus, welches unter dem Namen „Waldhaus Buch“ bekannt wurde und vorwiegend zur Bekämpfung von Tuberkulose als Heilstätte in Betrieb genommen wurde.
zentrale Halle
Was die stilistische Umsetzung des Sanatoriums angeht wurde der Bau von Ludwig Hoffmann im neobarockem Baustil, mit ein paar Abstrichen durch einen Beschluss der Versammlung der Berliner Stadtverordneten entworfen und einem jener Zeit üblichen Gutshof oder Schloss nachempfunden.
Das gewaltige Gebäude ist als T-förmige Anlage entworfen worden und weißt drei massive Flügel auf, wobei sich die vielen großzügigen Räumlichkeiten auf zwei Etagen und einen ausgebauten Dachstuhl verteilen, die alle über lange und breite Korridore miteinander verbunden sind.
Hauptkorridor
zentrale Halle
Außerdem befindet sich im Dachgeschoss des Hauptflügels eine gewaltige Dachkonstruktion,
in deren Mitte bis vor ein paar Jahren noch eine hölzerne Wendeltreppe stand, die bis zum
Hauptturm mit Aussichtsplattform hinauf führte, der allerdings damals schon gestützt werden
musste und heute einsturzgefährdet scheint.
Mit den beiden Flachbauten im hinteren Teil wurde im Jahre 1960 eine Erweiterung des Geländes
in Form einer Klinik für Rehabilitation erschlossen und gebaut, die 2 Jahre später als
Krankenhaus für Orthopädie und Rehabilitation verselbständigt worden ist.
Die T-förmige Gebäudestruktur mit den ausgelagerten Seitenflügeln wurde dabei nicht nur aus
ästhetischen und stilistischen Gründen gewählt, sondern ist durch den Aufbau auch der
Verteilung des Sonnenlichts und der Zuführung sowie Zirkulation von Frischluft zuträglich.
Bei der Dachkonstruktion hat sich der Architekt für ein gebrochenes Dach oder auch
Mansardenwalmdach entschieden. Zum einen weil es einen gewissen weiteren ästhetischen und
künstlerischen Aspekt zum Gesamtbild des Baus beiträgt und weil es durch die gebrochene
Dachfläche wesentlich mehr Platz für darunter liegende Räumlichkeiten bietet.
zentrale Halle
Wie bereits anfangs angeführt wurde dieser beeindruckende Bau als Tuberkulose-Heilstätte entworfen um die erkrankten Patienten einerseits von der Berliner Bevölkerung zu isolieren, andererseits ihnen Ruhe zu verschaffen auf großen Zimmern, in den Außenanlagen und somit ihnen eine Umgebung zu bieten sich wohl zu fühlen um einen raschen Heilungsprozess zu fördern.
Überblick über das Gelände
zentrale Halle
Beim Blick in den zentralen Hauptkorridor von den Seitenflügeln aus im Erdgeschoss, hat man die beeindruckteste Perspektive auf die Halle, die vom Vandalismus einiger Unverbesserlicher leider nicht verschont geblieben ist.
Auch für kunstinteressierte war hier auch einiges an besonderen Arbeiten zu entdecken wie diese vom Künstler „Ken Plottbot“.
Blick aufs Mittelschiff
Lange Dachterrassen ziehen sich über die langen Wintergärten, die die drei Gebäudeflügel im vorderen Bereich miteinander verbinden.
Seitenaufgang
Seiteneingang
Zwei kleinere Treppenaufgänge befinden sich an den Seiten, wo die langen Korridore enden die das Mittelschiff mit den Seitenflügeln verbinden.
Egal auf welcher Etage oder in welchem Teil des Baukomplexes man sich befindet, wird man nie müde werden die verschiedenen Flure, deren durchaus unterschiedlichen Fassetten, auch durch die Ausleuchtung festhalten zu wollen.
Im Erdgeschoss führten beeindruckende Eingangsbereiche über Treppen in die Korridore der jeweiligen Seitenflügel, deren Wirkung durch die Verschläge an den Fenstern zum Schluss leider etwas geschmälert wurde.
Im Mittelschiff im vorderen Bereich zwischen den Wintergärten, befand sich einst der Küchen- und Verpflegungsbereich mit Speisesaal von dem allerdings nur noch ein paar Schränke, eine Durchreiche und die alten Fliesen Zeugnis geben.
Eine weitere wirklich besondere Charakteristik dieses Komplexes, sind die im vorderen Teil des Baus liegenden und die Gebäudeteile miteinander verbindenden Wintergärten die wie lange, schmale und lichtdurchzogene Tunnel eine beeindruckende Szenerie zeichnen.
Wintergarten
Hauptkorridor
Ein Blick in diese langgezogenen Wintergärten ist ein absolutes Highlight und beeindruckt mit vielen, sich bei fortschreitender Uhrzeit in immer wieder unterschiedlichem lichtdurchflutetem Gewand zeigenden Motiven.
Artist: Seboh Creation
Wer sich Zeit lässt genauer hinzuschauen um nach Besonderheiten Ausschau zu halten, wird das ein oder andere mal überrascht werden mit zb. interessanten Streetarts wie hier „Seboh Creation“.
Auch der ehemalige Neubau der sich hinter dem Hauptgebäude befand, war damals den einen oder anderen Blick Wert in die lange Flure und viele Patientenzimmer zu werfen, der mittlerweile allerdings komplett verschwunden ist.