Einführung
Etwas außerhalb des Stadtkerns dieser wunderschönen Stadt auf einer Anhöhe, liegt verschlafen von der Vegetation umschlungen, scheinbar vergessen und heute dem Verfall preisgegeben die „Villa Steineck“. Die im Jahre 1900 vom Architekten March entworfene neubarocke Villa, die von einem Großfabrikanten in Auftrag gegeben worden ist der leider bereits 1930 verstarb, wurde von seiner Familie bis 1945 bewohnt. Die Familie war im Besitz einer großen Kinderwagenfabrik die durch den Vater gebaut und gegründet worden war.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie von den Sozialisten enteignet und 1946 die Kinderwagenfabrik mit den ortsansässigen Konkurrenzbetrieben zum Volkseigenen Betrieb VEB Zekiwa zu einem Kombinat zusammengefasst. Das Kombinat war einer der größten Arbeitgeber in der Region und bot rund 2000 Arbeitern einen Arbeitsplatz.
Die Villa der Familie und das ca. 1800qm große Gelände wurde in eine Art Gemeindehaus umfunktioniert und für viele Veranstaltungen, große Events, Tanzveranstaltungen und Feste genutzt und das Grundstück nach dem Mauerfall an die Erbgemeinschaft zurückgegeben.
VEB Zekiwa
Treppenhaus
Im Jahre 2010 wurde die baufähige Villa für gerade einmal 15.000 Euro versteigert und seid dem Jahre 2013 für ca. 1 Millionen Euro zum Kauf angeboten, jedoch ist die Lage etwas unklar und verschiedene Quellen berichten auch davon, dass man sogar mit dem Gedanken spielt die alte Villa abzureißen um Platz für neue Eigenheime zu schaffen.
Allerdings hat die Villa noch heute einen hohen Stellenwert innerhalb der Bevölkerung der Stadt und lebt in den Geschichten der Vergangenheit der Bürger weiter. Heute bemüht sich eine Bürgerinitiative mit der „Aktion gegen das Vergessen der einzigartigen Geschichte von Haus Steineck / Villa Weltfrieden“ um das Zusammentragen von alten Erinnerungen, Geschichten, Ansichtskarten und Fotos darum die alte Villa und ihre Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Überblick über das Gelände
Treppenhaus
Der Aufstieg zum Turm durch das alte, hölzerne Treppenhaus wird immer riskanter, da Nebenräume bereits eingestürzt sind und das alte Holz den Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Im ersten Stockwerk befinden sich intakte Räumlichkeiten mit einem kleinen Balkon und Ausblick auf den Innenhof.
Etwas erhaben über der Stadt thronte einst die Industriellen-Familie, die die Stadt durch ihre Kinderwagenfabrik in aller Welt bekannt machte. Vom Turm aus hat man einen weiten Blick über die Stadt in alle Himmelsrichtungen.
Schlägt man sich durch das dichte Gebüsch und das überwucherte Außengelände um das Gebäude herum, gerät man auch zum ehemaligen Haupteingang des wunderschönen Baus.
Haupteingang
Tor zum Hof
Blick vom Hof
Am Haupteingang ist die Nutzung des Komplexes in der Nachkriegsgeschichte an zwei kleinen Details bis heute auszumachen, wobei es sich hier um ein ehemaliges Gemeindehaus handelt, welches im Volksmund als „Kulturhaus Weltfrieden“ stadtbekannt gewesen ist.
Hier ein Blick vom Innenhof auf die alte Fassade mit dem kleinen Balkon und dem alles überragenden Turm.
Zimmer mit Balkon