Einführung
Stabsgebäude
Dieser militärische Standort nahe Potsdam wurde im Jahre 1935 durch einen Beschluss des Oberkommando des Heeres, zur damaligen Zeit als „Kavallerieschule Hannover“ an diesem Standort gegründet. Grund dafür war unter anderem der riesige Truppenübungsplatz Döberitzer Heide der unmittelbar an das Gelände anschließt.
Zu beginn des Jahres 1937 wurde Quellen nach durch den Berliner Architekten Robert Kisch die Kaserne entworfen, in weiterem Verlauf im Frühjahr des gleichen Jahres bereits mit den Bauarbeiten begonnen, die Schätzungen nach 2 Jahre dauerten und der Einzug der Truppen fand schrittweise über die Jahre der Fertigstellung einzelner Abschnitte statt.
NS-Relief
Mosaik
Im April 1943 wurde aus der sogenannten „Schule für Schnelle Truppen“ nun die neue „Panzertruppenschule II“ die im Grunde nur 2 Jahre ihren Aufgaben an diesem Standort nachging, bevor die Haupttruppen zur „Panzertruppenschule I“ nach Bergen verlegt wurden und lediglich die Reitertruppen an diesem Standort verblieben.
Relief
In der Nachkriegszeit von 1945 an besetzte und verwaltete die Sowjetarmee die riesige Anlage als Kasernengelände bis in das Jahr 1992 hinein, was das unmittelbare Ende dieses militärisch geschichtsträchtigen Standortes zur Folge hatte. In den darauf folgenden Jahren zerfiel der Komplex zunehmen und Bemühungen das Gelände wieder nutzbar zu machen und die alten Gebäude zu retten, fanden im Jahr 2008 einen Abschluss, mit dem Verkauf durch das Land Brandenburg an die TG Potsdam für 4,1 Mio Euro.
Auch wenn das Gelände nun verkauft, ein neuer Besitzer feststand und auch eine neue Nutzung gefunden werden konnte, dauerte es dennoch einige Jahre bis wirklich sichtbare Veränderungen auf dem Gelände auszumachen waren. Im Laufe der Bauarbeiten war das Gelände immer wieder unterschiedlich stark bewacht, womit ungebetenen Gästen der Zugang mehr oder weniger leicht fiel, die durch die faszinierende Architektur und Details dieser Anlage angezogen das Gelände besuchten.
Übersicht über das Gelände
Offizierskasino
Offizierskasino
Das lange Zeit immer mehr und mehr dem Verfall und Vandalismus zum Opfer fallende Gelände veränderte sich schnell zu einer Art Veranstaltungslokation auf dem Partys stattfanden und viele mit Dosen bewaffnete Besucher ihr Unwesen trieben.
Das wirkte sich spürbar über die Jahre auf die vorderen Reihen der Gebäude nachhaltig aus, wogegen andere weiter hinten im Gelände liegende Komplexe wie das Stabsgebäude bis zum Schluss noch einiges an schönen Details zu bieten hatte.
Deckenmosaik
Ebenfalls konnte man mit dem richtigen Riecher und ein wenig Glück selbst zum Ende der nun mittlerweile flächendeckend, weit fortgeschrittenen Bauarbeiten durchaus noch einiges an historischen Zeugnissen vergangener und bewegter Tage des Geländes entdecken. Oftmals Knöpfe von Uniformen, aber auch Abzeichen, Patronen, Jacken, Mützen oder Schulterklappen.
kleine Zelle
Wie im Stabsgebäude auch noch einiges an Wandbildern und Mosaiken erhalten geblieben waren, gab es auch im Offizierskasino ein paar zwar leicht beschmierte, aber dennoch gut erhaltene Wandbilder in einem der hinteren Nebenräume.
Dieses mit rund 120 Hektar einfach gigantische Gelände weißt ein paar interessante Gebäude auf, wie der sich am Haupttor neben dem Wachgebäude befindliche und das Gelände überragende Turm, das Offizierswohnheim, das Fähnrichswohnheim und vor allem das einzigartige Offizierskasino. Alle Gebäude weisen den für die Militärarchitektur der 1930er Jahre typischen architektonischen Baustil auf und stehen unter Denkmalschutz.
Stabsgebäude
Korridor
Das wie bereits angeführt detailreichste und auch zu den größten zählende Gebäude auf dem Gelände, war das Stabsgebäude welches sich u-förmig um einen wahrscheinlich ehemaligen Exerzierplatz im Innenhof zieht. Das Mittelschiff zieht sich wie ein gewaltiger Block durch das hintere Gelände mit zwei großen Torzufahrten zum Innenhof und einem Uhrenturm der majestätisch auf dem Dach thront.
Stabsgebäude
Krankenstation
Betritt man über das rechte Treppenhaus neben der Durchfahrt das Mittelschiff, fallen besondere geflieste Räumlichkeiten auf, mit abgetrennten Abteilen und einen langen Flur, der an einem runden Fenster innerhalb der Durchfahrt endet. Den verbliebenen Details nach sollte es sich hierbei um eine Art medizinischer Einrichtung gehandelt haben.
Mosiak
sowj. Wandbild
Nahm man sich wirklich für das Gebäude etwas Zeit, konnte man selbst zum Ende hin noch einiges an Details entdecken. Aber auch große Teils recht gut erhaltene Wandbilder hatte das Gebäude zu bieten, dazu ein paar kleine Zellen und einige versteckte Räume mit sowjetischen Papieren, Resten von Gasmasken, altes Geschirr, Patronen und vielen durchaus interessanten Gegenständen.
Treppenhaus
Letzten Informationen um den Zustand des Gebäudes nach, ist bereits letztes Jahr mit der Entkernung des Komplexes begonnen worden, womit nun auch einer der letzten Teile auf dem Gelände verschwunden sein sollte.